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Creative Output

Vom Wissen geBLENDED – Medical Education mit Ausstrahlung

This post is also available in: Deutsch (German)

Die Zukunft erfolgreicher medizinischer Fortbildung heißt „Blended Learning“. Die Mixtur von Lernstrategien aus Präsenzveranstaltungen und digitalen Learning-Konzepten ist jedoch nicht immer einfach: Es gilt, die Teilnehmer über einen längeren Zeitraum hinweg bei der Stange zu halten und beim ständigen Wechsel zwischen digitaler und realer Welt niemanden zu verlieren. Dafür sind attraktive Formate gefragt, die Lust aufs Lernen machen.

Blended Learning im Jahr 2016 besteht aus sehr durchdachten und sehr kreativen Formaten, um Themen noch anschaulicher und interaktiver vermitteln zu können. Bei antwerpes in Köln entwickelt die Unit „Physical Computing“ derzeit den Prototypen „Das sprechende Organ“.
Am Beispiel des Herzens wird ein maßstabsgerechtes Modell mit Technik ausgestattet, sodass es sprechen und Töne abspielen kann und zudem über sensitive Flächen zur Interaktion verfügt. Außerdem enthält das Modell einen Lagesensor, der feststellt, wie der Betrachter das Modell hält und was gerade betrachtet wird, damit das Gerät darauf reagieren kann. „Das sprechende Organ“ ist sozusagen ein lebendiges Lernobjekt. Es eignet sich perfekt für Präsenzveranstaltungen, medizinische Messen und Kongresse und wird auch in die Außendienstkommunikation frischen Wind bringen: Ein Arztgespräch wird so sicherlich anders verlaufen als nur mit iPad und Folder.

Das „Learn-and-Sell“- Prinzip

Ob Print oder High-Tech – alle neuen Formate dienen der Vermittlung von fachlichen Inhalten, die wiederum beim Gespräch mit den Kunden helfen sollen, Verkäufe anzukurbeln. Dieser Sprung von medizinischen Sachinhalten zum Transport produktspezifischer Vorteile stellt gelegentlich einen inhaltlichen Schwachpunkt von Fortbildungsprojekten dar, der sich mit dem „Learn-and-Sell“- Prinzip hervorragend schließen lässt: Die Idee von Learn-and-Sell ist es, die medizinischen Sachverhalte schon während des Lernens in verkäuferischen Kontext zu setzen und sofort klar zu machen, wie man diesen Sachverhalt den Kunden erläutern kann (z.B. bei der Neueinführung eines Medikamentes). Immer im Mittelpunkt: der Wirkstoff und das Produkt, um das es eigentlich geht.
Die Idee entstand bei antwerpes aus der Fragestellung heraus: „Warum sollen Lernen und Verkaufen unabhängig voneinander geplant werden?“. Ein Lerninhalt kann viel zielgerichteter aufbereitet werden, wenn gleichzeitig klar wird, wie der Themenkreis am Markt platziert werden soll. So ist er einerseits dazu geeignet, CME-zertifiziert zu werden und andererseits in der Lage, ein Verkaufsgespräch in der Praxis zu unterstützen.

Die „5Z“ für die Projektrealisierung

Folgende fünf Tipps sollten bei der Planung von Fortbildungsprojekten berücksichtigt werden:

1) Z wie Zielgruppe

Für wen wird der Inhalt aufbereitet? Diese zentrale Frage steht hier am Anfang und ist hier fast noch wichtiger als im Marketing, denn es macht für die Art der Inhalte einen himmelweiten Unterschied, für wen man sie aufbereitet. Wenn man sich nicht sicher ist, sollte man zumindest klären, für wen eine edukative Kampagne zukünftig gedacht sein könnte.

2) Z wie Zertifikat

Man sollte die richtigen Weichen möglichst früh im Projektablauf stellen, denn das Handling der Zertifikatsbeantragung ist vor allem ein administrativer Akt, der viel Zeit und viel Kommunikation in Anspruch nimmt. Landesärzte- und Apothekenkammern kümmern sich meist recht wenig um wichtige Timelines und Milestones eines Unternehmens.

3) Z wie zahnlos oder Z wie Zunder

Wie progressiv darf das Fortbildungsprojekt werden? Soll es produktneutral oder produktspezifisch werden? Darf das „Learn-and- Sell“-Prinzip angewandt werden? Fragen, die man besser vorab klärt – sonst beißt man sich am Ende die Zähne aus.

4) Z wie Zeitraum

Wie lange und über welchen Zeitraum hinweg müssen die Teilnehmer bei Laune gehalten werden? Wie langfristig sind die Lernziele zu sehen? Umso länger der Zeitraum und umso mehr Formate eingesetzt werden, desto größer ist die Herausforderung, Teilnehmer immer wieder zu aktivieren. Alleine der Wechsel zwischen digital und real in einem Zeitraum von 6 Monaten birgt eine Menge Potential nach oben wie nach unten.

5) Z wie ZZZZZZZ

Nur nicht einschlafen! Gerade dann, wenn ein Learning-Jahresplan erfolgreich verabschiedet wurde, sollte man sich nicht auf den Lorbeeren ausruhen. Ein strategisches Fortbildungskonzept mit einer Laufzeit von über 12 Monaten verlangt laufende Maintenance. Vielleicht entstehen neue Ideen oder es sind modernere Technologien verfügbar, die man einsetzen könnte – obwohl das nicht geplant war.

Neugierig? Für weitere Infos zu erfolgreichen Lerntransplantationen und Wissenseinpflanzungen wenden Sie sich direkt an Thilo Kölzer.

Autor
Thilo Kölzer ist seit 2005 im Vorstand der antwerpes ag und verantwortet dort u.a. den Bereich Medical Education. Dazu gehören Kreativkonzepte für Blended Learning, eLearning, eCME und edukative Kampagnen.

Dieser Artikel erschien in der Pharma Relations – Ausgabe 02/2016.

Veröffentlicht: 12. February 2016 // Thilo Kölzer


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