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Digitale Transformation, KI Künstliche Intelligenz
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Künstliche Intelligenz: Symbol der Digitalen Transformation

Ein Begriff, an dem man zur Zeit nicht vorbeikommt ist Künstliche Intelligenz. Ähnlich wie IoT ist sie als Symbol für die Digitale Transformation einzuschätzen, jedoch noch ohne klare Aussage hinsichtlich der strategischen Bedeutung. In vielen Geräten, die wir seit Jahren und Jahrzehnten im Beruf oder im Haushalt verwenden, steckt eine Menge künstlicher Intelligenz, nur nennen wir sie nicht so, weil ihnen der disruptive Charakter fehlt. Wir nennen sie Waschmaschine, Kühlschrank oder Smartphone (das immer noch als „Handy“ wahrgenommen wird – und das gibt es schließlich schon seit geraumer Zeit).


Als Hauptvertreter der künstlichen Intelligenz möchte ich hier Amazons Lautsprecher Echo und die dazugehörige Sprachsoftware Alexa aufgreifen. Im Idealfall steht der Lautsprecher in ständiger Bereitschaft in meiner Rufnähe und wartet auf Input. Nach Lust und Laune rufe ich ihm Befehle zu: „Bestelle mir vier neue Batterien für das ferngesteuerte Auto meines Sohnes“ oder „Reserviere mir einen Tisch für zwei Personen bei meinem Lieblingsitaliener“.

Beispielhaft für eine Arztpraxis könnten die Befehle zum Beispiel so aussehen: „Gib mir ein Rezept für Medikament XY“ oder „Bitte vereinbare einen Termin mit dem Außendienstmitarbeiter der Firma, die die schnellsten und genauesten Blutzuckermessgeräte herstellt“. Damit beginnt die Maschinerie im Hintergrund zu arbeiten und erfüllt die Aufgaben wie gewünscht. Zugegeben: Das wäre der Idealfall. Momentan funktioniert das alles noch nicht ganz so gut, da die Spracherkennung noch nicht bei 100%, sondern eher bei ca. 95% ist. Das ist zwar hoch, aber noch nicht hoch genug. Amazon, Apple und Google sind an dem Thema dran. Es wird also kommen.

Chatbots halten Serviceversprechen

Andere Vertreter der Künstlichen Intelligenz sind Chatbots. Sie können mit einer natürlichen Person chatten, ohne, dass diese Person merkt, dass sie eigentlich nur mit einem Bot „spricht“. Chatbots können Serviceversprechen einlösen, denn sie sind rund um die Uhr verfügbar, haben nie Urlaub, werden nie krank und lernen ständig dazu. Sie werden, genau wie der Mensch, mit der Zeit immer besser und besser. Sie benötigen jedoch auch eine Anlernzeit, eine Art inhaltliches Training. Je enger das Thema gefasst wird, umso besser ist der Bot.

Ein Beispiel: Um mit einem Arzt über Diabetes chatten zu können, wird eine relativ lange Anlernzeit benötigt, da der Bot mit dem sehr breiten Diabetes-Themenspektrum gefüttert werden muss. Über einzelne Aspekte des Typ2-Diabetes zu sprechen, fällt da schon wesentlich leichter. Den Bot im Rahmen einer Kampagne einzusetzen, in der nur bestimmte Schwerpunktthemen angesprochen werden, ist Stand heute am sinnvollsten.

Künstliche Intelligenz als Convenience-Faktor

Künstliche Intelligenz kann dem Menschen Arbeit abnehmen und steht permanent zur Verfügung. Dieser Convenience-Gedanke wird der künstlichen Intelligenz zum Erfolg verhelfen. Auch für Marketing und Vertrieb werden sich zahlreiche Einsatzzwecke ergeben, die die Serviceorientierung von Unternehmen verstärken und den Kundenkontakt verbessern und intensivieren können. Der disruptive Charakter von Künstlicher Intelligenz wird auch bei der App „Face2Gene“ deutlich. Dank einer eingehenden Analyse der menschlichen Gesichts- und Hautstruktur kann die App mögliche Krankheiten binnen kürzester Zeit erkennen. Aus gigantischen Datenbergen werden Muster gebildet, woraus dann ein Abgleich mit dem Gesicht, das gerade gescannt wird, erfolgt („Deep Learning“).

Was das mit dem eigenen Marketing zu tun hat? Heute vielleicht noch nichts. Morgen könnte sich daraus allerdings eine Mehrwert-Dienstleistung in Ergänzung zu einem Medikament ergeben, die einen Wettbewerbsvorteil verspricht.

Dieser Artikel ist Teil 5 der Reihe „Digitale Transformation im Marketing“. Die fünf weiteren Teile dieser Reihe behandeln die folgenden Themen: Digitale Transformation, Internet-of-Things, Customer-Relationship-Management, Marketing Automation und Virtual Reality.

Thilo Kölzer ist Vorstandsmitglied und Verantwortlicher für Digital & Mobile, Performance Marketing und Internet-of-Things bei der antwerpes ag.

Veröffentlicht: 12. April 2017 // antwerpes


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