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Facebook als Arztersatz?

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„Herr Doktor, mein Bauch tut weh, laut Facebook habe ich eine Gastroenteritis.“ Sieht so die Zukunft der Arzt-Patienten Kommunikation aus? Immer öfter informieren sich Patienten bei Beschwerden online über ihre (vermeintlichen) Erkrankungen. Neben Wikipedia und klassischen Websites zu Gesundheitsthemen wird dabei der Austausch mit anderen Betroffenen in sozialen Netzwerken immer wichtiger, wie das Institut Arbeit und Technik (IAT/FH Gelsenkirchen) in einer Studie bestätigt. Unter die Lupe genommen wurden unter anderem Communities wie Facebook, bei denen sich laut dem IAT nicht nur Patienten und Angehörige mit offenen Fragen tummeln, sondern auch Krankenkassen, Pharmaunternehmen, und Kliniken bereit stehen, um Antworten zu geben. Auch Selbsthilfegruppen sind in den sozialen Netzwerken stark vertreten, wie z.B. „Crohns Corner“, eine Facebook Seite, die sich an Menschen mit Morbus Crohn wendet. Die User suchen bei Facebook und Co. aber nicht nur nach Informationen zu neuen Therapien und Medikamenten und erwarten keine verlässliche medizinische Diagnose, sondern sie suchen vor allem Tipps von Leidensgenossen. Anders als auf informationslastigen Websites finden sie hier vor allem emotionale Unterstützung und können die Fragen diskutieren, die nach dem Arztbesuch offen bleiben.

Der traditionelle Arztbesuch bleibt auch nach der Onlinerecherche nicht aus. Die Recherche kann dem Patienten aber erste Anhaltspunkte liefern und ihn auf das bevorstehende Arztgespräch vorbereiten. So stellt das Internet als Informationsquelle vielmehr eine hilfreiche Ergänzung als einen Ersatz zum Arztbesuch dar.

Veröffentlicht: 28. November 2011 // antwerpes


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