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Das „C-Wort“: Reden ist Silber, Schweigen ist Gold?

Wie man auf Social Media am besten über Corona spricht

Die Corona Pandemie dauert nun bereits 1,5 Jahre an und hat die Welt in vielerlei Hinsicht verändert. Auch Social-Media-Marketing steht unter dem Einfluss der Pandemie – schließlich verbringen die Menschen durch den Lockdown und die fehlenden sozialen Kontakte wesentlich mehr Zeit auf Plattformen wie Facebook, Instagram, Twitter und TikTok. Und je mehr User aktiv sind, desto mehr Traffic und Austausch finden dort statt – auch oder vor allem zum Thema Gesundheit. Doch wie sollte man sich als Healthcare-Unternehmen auf Social Media während der Pandemie positionieren? Vor allem, wenn man selber keine Corona-spezifischen Produkte im Portfolio hat? Sollten gerade solche Unternehmen über das böse „C-Wort“ sprechen oder es lieber umgehen? Wir verraten es Ihnen.


 

Wenn die Pandemie eines gezeigt hat, dann, dass die Welt in rasantem Tempo digitaler wird, ja sogar digitaler werden muss. Einer Studie zufolge nutzen seit Beginn der Pandemie rund 41% der Menschen häufiger Social Media, um sich über Nachrichten und die aktuelle Situation zu informieren. Eine Entwicklung, die gleichermaßen Potenzial, aber auch Risiken birgt. Während die einen dankbar sind, sich trotz Lockdowns und sozialer Isolation austauschen zu können und positiv gestimmte Durchhalteparolen verbreiten, lassen die anderen ihrem Frust über die COVID-19-Pandemie freien Lauf und hetzen einander auf – und das leider nicht selten zum Leidwesen einiger Healthcare-Unternehmen, die Social Media als Kommunikationskanal nutzen. In all dem Corona-Chaos stellt sich daher für Healthcare-Unternehmen die Frage nach dem Umgang mit einer solchen Ausnahmesituation. Ist Reden wirklich Silber und Schweigen Gold, wenn es um eine globale Pandemie geht?

Das große Spektrum der Corona-Verwirrung

Für viele Unternehmen aus der Pharmabranche stellt die Kommunikation auf Social Media während COVID-19 einen erheblichen Stressfaktor dar. Wie sollte man sich zwischen all den Meinungen positionieren? Sollte man sich schlichtweg nicht an der Debatte beteiligen, sie verschweigen und somit womöglich unbeabsichtigt leugnen? Und was ist, wenn Corona mit dem eigentlichen Kommunikationsthema nichts zu tun hat?

Pauschal lassen sich diese Fragen nicht ganz so einfach beantworten. Entscheidend hierfür ist zum Beispiel, welchem Healthcare-Bereich Ihr Unternehmen angehört: Betrifft Sie die Corona-Thematik inhaltlich, kann proaktive Corona-Kommunikation und Community-Management mit klarer Stellung zum Pandemie-Thema vorteilhaft für Sie sein. Überschneidet sich der thematische Schwerpunkt Ihres Unternehmens jedoch weniger mit dem Thema Corona-Virus, kann es ratsam sein, das Thema möglichst zu umgehen, um so den Fokus weiterhin auf Ihrer Indikation zu gewährleisten.

Doch eines ist wohl das absolute A und O: Ignorieren sollte die aktuelle Situation niemand. Unser Gold-Tipp also: Greifen Sie das Thema Corona in Ihren Posts mit auf und passen Sie Ihre Kommunikation stets an gegebene Beschränkungen an (z.B. durch digitale Angebote oder Tipps für Ihre Zielgruppe). So müssen Sie das böse „C-Wort“ nicht immer direkt benennen, reagieren jedoch auf die aktuelle Situation und schaffen somit noch mehr Mehrwert in ihrem Content. So schaffen Sie einerseits noch wertvolleren Content für Ihre Zielgruppe und vermeiden womöglich Shitstorm-Attacken à la „Es ist aber doch Corona!“.

Was sollte man also tunlichst vermeiden und zu welchen Kommunikationswaffen greifen, wenn es um das Thema Corona geht? Wir als Social Media Lab von antwerpes plaudern aus unserem Erfahrungsnähkästchen der letzten Zeit und teilen mit Ihnen unsere Do’s and Don’ts zur Corona-Kommunikation in den sozialen Medien:

Do’s:

  1. Das Wir-Gefühl stärken und aktive Handlungsempfehlungen geben, die dazu beitragen, dass die Corona-Regeln eingehalten werden – wenn es zu ihrem Content passt!
  2. Faktisch und sachlich über Corona sprechen und dabei auf die Emotionen der Follower eingehen.
  3. Achten Sie auch bei Kooperationspartnern wie Influencern, auf eine entsprechende Haltung und vermitteln Sie Nahbarkeit und Verständnis.
  4. Beantworten Sie die Fragen aus Ihrer Community zeitnah, fach- und sachgemäß.
  5. Geheimwaffe „Verbergen“: Kommentare, die thematisch nicht zu Ihren Inhalten passen und darüber hinaus der Netiquette widersprechen (denken wir hier einmal an die Maskengegner und Pandemie-Leugner), dürfen und sollten verborgen werden. Wer die Zeit findet, kann den entsprechenden Nutzer per Direktnachricht über sein Fehlverhalten informieren.

Beispiel für gute Corona-Kommunikation:

Dont’s:

  1. Vermeiden Sie es, das Thema Corona künstlich aufzubauschen oder kleinzureden.
  2. ABER: Ignorieren Sie die aktuellen Regelungen auch nicht: Reagieren Sie stattdessen auf die Digitalisierung und greifen Sie diese bewusst in Ihren Social Media Maßnahmen auf.
  3. Auch wenn es Einen manchmal in den Fingern kitzelt: Äußerungen, die gegen die Netiquette verstoßen, sollten nicht öffentlich von Ihnen kommentiert werden.
  4. Vergleichen Sie die sensible Corona-Situation nicht mit anderen Katastrophen und Ereignissen.

Beispiel für einen Post, der besser nicht kommentiert werden sollte:

Der wichtigste Tipp, den wir Ihnen jedoch geben können: Je professioneller und einfühlsamer Sie diese sensible Thematik angehen, desto besser. Gerne stehen wir Ihnen als Social Media Lab von antwerpes gern jederzeit beratend zur Verfügung und gehen mit Ihnen gemeinsam den Weg durch die Pandemie.


 

Autor

Stephanie Jakobi ist Social Media Consultant bei antwerpes. Die Kölner Agentur antwerpes ag steht für kreative Ideen und Konzepte im Healthcare-Marketing. Dabei zeichnet sich die Agentur durch fachliches Know-how, die Nutzung neuester Technologien und crossmediale Expertise aus. Ob Omnichannel-Kampagne, YouTube-Spot, Virtual Reality-App oder Medical Content – antwerpes bietet seinen Kunden ein Full-Service-Dienstleistungsportfolio. – Kontakt

Quellen:

  • https://healthcaresuccess.com/blog/healthcare-advertising-agency/coronavirus-5-ways-you-can-use-social-media-and-digital-marketing-to-help-the-public-during-the-covid-19-pandemic.html
  • https://www.healthcaremarketing.eu/medien/detailprint.php?rubric=Medien&nr=75818&PHPSESSID=31ivdjfqtjvbjg6o1df5u39014
  • https://www.ionos.de/digitalguide/online-marketing/social-media/social-media-marketing-trends/

Veröffentlicht: 21. June 2021 // antwerpes


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