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Trendscout

Achtung: Ihr Social Media Zug fährt ab!

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Social Media – alle reden darüber, aber gerade bei Healthcare-Unternehmen scheint die Scheu groß. Erstaunlich, denn YouTube und Co. stehen schlicht für eine neue Art des Dialogs mit der Zielgruppe.

Im Abschlussartikel unserer Social Media Serie fassen wir zusammen, was die Praxisbeispiele aus den vorangegangenen Artikeln gezeigt haben: Ein Einstieg in Social Media für Unternehmen aus der Healthcare-Branche ist nicht mehr nur Kür, sondern Pflicht. Jetzt müssen Sie nur noch prüfen, welcher Social Media Kanal für Ihre Zwecke am besten geeignet ist.


Vorsicht an Gleis 1: Ein Trend fährt ein

Um Aufmerksamkeit in Social Media zu erhalten, müssen nicht gleich große Geschütze aufgefahren werden. Einen sanften Einstieg bietet die Videoplattform YouTube. Sie ist die größte und populärste Plattform dieser Art und auch immer mehr Healthcare-Unternehmen entdecken sie als Ergänzung ihrer bestehenden Webpräsenz. Ist Videomaterial vorhanden, ist der nächste Schritt die Einrichtung eines eigenen Kanals. Für die Gestaltung gibt es verschiedene Möglichkeiten – vom Basiskanal bis hin zum beworbenen Markenkanal. Ist ein Kanal aufgesetzt und befüllt, kann die Reichweite der Unternehmensinhalte um ein Vielfaches erhöht werden. Zum einen macht YouTube das Einbetten von Videos z. B. auf der Unternehmenswebsite oder in Facebook zum Kinderspiel, da keine externen Player benötigt werden. Zum anderen sind Videos auch bei der Google-Suche durch den eigenen YouTube-Reiter oder kleine Vorschaubilder in den organischen Suchergebnissen deutlich einfacher zu finden. Grundsätzlich hat die Nutzung von audiovisuellem Material den Vorteil, dass komplexe medizinische Themen für Laien anschaulich und verständlich vermittelt werden können.

Zum YouTube Artikel „Klappe, die 1te: Einstieg in Social Media“

Nächster Halt: Social Networks

Wen es in den Fingern juckt, in den aktiven Dialog mit den Zielgruppen zu treten, für den ist Facebook nach wie vor ein geeignetes Medium. Hier tummeln sich zahlreiche interaktive Nutzer aus den Bezugsgruppen, die bereitwillig kommentieren, bewerten und diskutieren – und ja, in 2012 sind das positive Eigenschaften! Denn sie können dem Unternehmen wertvolles Feedback geben. Wichtig dabei ist, die Nutzer ernst zu nehmen, sich auf den Dialog einzulassen und ihnen vor allem relevante Inhalte zu bieten. Der richtige Mix aus Unterhaltung, themenbezogener Information und Mehrwert – z. B. Gewinnspiele, aber auch exklusive Auskünfte, ein offenes Ohr oder Ratschlag – führen zu involvierten und verbundenen Fans.

Wie in allen Social Media Kanälen zählt auch bei Facebook vor allem der Inhalt. Das heißt, eine gut gepflegte Basis-Seite kommt auch ohne aufwendig programmierte Apps aus – das belegt der Facebook Auftritt des Johanna-Etienne-Krankenhauses. Mehr geht natürlich immer, wie z. B. STADA’s Mobilat Duo zeigt.

Zum Facebook Artikel „Klinik-Protest 2.0“

Zum Facebook Artikel „Sportlich: Die kreative Facebook-Seite“

Eine Herausforderung vor allem für Hersteller von verschreibungspflichtigen Arzneimitteln ist, im Rahmen des Heilmittelwerbegesetzes zu agieren – hier lohnt sich ein Blick auf die Nutzung von Fachkreis-Communities wie coliquio oder DocCheck. Wem die Interaktionsmöglichkeiten, welche diese Communities bieten, zu eingeschränkt sind, für den ist gegebenenfalls der Aufbau einer eigenen Plattform – wie zum Beispiel das Nephrologen-Blog Compact Renal – interessant.

Zum Fachkreis-Community Artikel „Mode oder Trend? Ärzte im Social Web“

Egal für welchen Social Media Kanal Sie sich entscheiden, essentiell ist immer die Verknüpfung mit anderen bestehenden Webauftritten wie z. B. der Unternehmenswebsite. Die gängigen sozialen Netzwerke sind von Grund auf darauf ausgelegt – das Einbetten oder Verlinken auf oder zu anderen Plattformen ist in der Regel unkompliziert und mit wenigen Klicks möglich. Denn nur eine sinnvolle Verzahnung ergibt ein rundes Gesamtbild und verknüpft die unterschiedlichen positiven Eigenschaften der verschiedenen Online-Kanäle

Angst vor Entgleisung?

Potenzial – schön und gut. Häufiger als Erfolgsgeschichten liest man jedoch, zumindest subjektiv, Berichte über „Social Media Fails“ und „Shitstorms“. Die Angst vor unkontrollierten Reaktionen, ausartenden Diskussionen und schlechter Reputation bestärkt Social Media Skeptiker in ihrer Entscheidung, sich dem Dialog zu entziehen. Doch nicht nur Vermarkter und Public Relations Experten hatten in den letzten Jahren Zeit, aus Fehlern zu lernen und bessere Strategien zu entwickeln. Auch die sozialen Netzwerke selbst haben in jüngster Vergangenheit Kontrollmechanismen vereinfacht und optimiert. YouTube beispielsweise überlässt es den Verantwortlichen eines Kanals, ob die Videos bewertet, kommentiert oder auf fremden Seiten eingebettet werden können. Auch Facebook hatte mit der Umstellung auf das neue Chronik-Design die Optimierung für Unternehmensseiten im Hinterkopf. Eine Seite kann komplett für das Posten auf der Chronik oder das Hochladen von Fotos sowie Videos durch die Nutzer gesperrt werden. Die Grundidee des Dialogs in Sozialen Netzwerken fördert das natürlich nicht. Aber auch, wenn man sich als Verantwortlicher entschließt, das Potenzial der Seite auszunutzen und sie für die User zu öffnen, ist man ihnen nicht gleich ausgeliefert. Beiträge von Nutzern werden deutlich weniger prominent als die eigenen Posts gebündelt und gekürzt im oberen rechten Bereich der Seite angezeigt. Auch hat man als Administrator stets die Möglichkeit, Posts und Kommentare zu löschen – eigentlich ein No-Go in Social Media, aber gerade vor dem Hintergrund des HWG in der Healthcare-Branche manchmal unumgänglich. Mit einem geregelten Monitoring sind die Risiken also auch hier überschaubar. Und manchmal hilft tatsächlich einfach eine ehrliche und transparente Antwort oder sogar Entschuldigung – in der Regel folgt aus der Community Verständnis und Anerkennung.

Thank you for travelling with the target group

Zielgruppen sind heutzutage anspruchsvoller und informierter denn je. Es wird kommentiert, diskutiert und bewertet – wer mithalten möchte, sollte sich also den neuen Spielregeln anpassen und mitmischen, denn der Dialog findet sowieso statt. Mit einem Grundverständnis für Social Media, der daraus entstandenen Art der Kommunikation und ein paar Vorsichtsmaßnahmen lässt sich ein Mehrwert auch – beziehungsweise vor allem – für Unternehmen aus der Healthcare-Branche ziehen. Aktive, gut informierte und involvierte Bezugsgruppen, wer würde dazu schon nein sagen wollen?

Wir empfehlen: Springen Sie auf den Zug auf, bevor er Ihnen vor der Nase wegfährt – Social Media in der Healthcare-Branche nimmt Fahrt auf!

Veröffentlicht: 5. October 2012 // antwerpes


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