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Open Innovation

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Im Rahmen meines Studiums habe ich mich mit vier Marketing-Themen beschäftigt. Im Folgenden findet ihr den dritten Abstract. Viel Spaß beim Lesen!

„Open Innovation“ am Beispiel eines Konsumgüterherstellers – Grundlagen und Praxisbeispiele

Die Verbraucher werden zunehmend anspruchsvoller und der Wettbewerbsdruck auf Konsumgüterhersteller wird immer größer. Gerade in Zeiten der Globalisierung und der weltweiten Vernetzung durch das Internet haben Verbraucher die Möglichkeit tausende von Produkten zu erwerben und zu vergleichen. Damit Kosten für Marktforschung und Produktion von „Flops“ so gering wie möglich zu halten, kann es sinnvoll sein Kunden in den Produkterstellungsprozess einzubeziehen.
Konsumgüterhersteller sind Unternehmen, die Produkte für den Endverbraucher herstellen. Gerade in dieser Branche herrscht durch die Veränderungen des Kundenbedürfnisses großer Innovationsdruck. Durch neue Kommunikationstechnologien wird es möglich zum Beispiel den Kunden in den Innovationsprozess miteinzubeziehen und somit deren Vorstellungen, Erwartungen und Vorlieben individuell zu berücksichtigen. Eine solche Integrationsmöglichkeit stellt die Open Innovation dar. Hierbei handelt es sich um die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und Kunden im Rahmen des Produktinnovationsprozesses mit dem Ziel einer kundengerechten Produktentwicklung. Der Gegensatz zur „Open Innovation“ ist die „Closed Innovation“. Es handelt sich hierbei ebenfalls um einen Innovationsprozess, der allerdings für Unternehmensexterne „verschlossen“ (=closed) bleibt. Das Ziel dieser Form des Innovationsprozesses ist es das geistige Eigentum zu schützen und die Konkurrenz davon abzuhalten, von Ideen des Unternehhmens zu profitieren.

Es gibt drei Kernprozesse, die den Ort der Innovation von den Orten der Wissensentwicklung und der Vermarktung trennen und somit den Hauptgedanken der „Open Innovation“ verdeutlichen: Der Outside-In-Prozess beschreibt die Integration von externem Wissen in den Innovationsprozess. Die Informationen und Ideen von Lieferanten, Kunden und externen Partnern werden als Grundlage für die Konzeption genutzt, die im Unternehmen intern fortgeführt wird. Hierdurch soll die Geschwindigkeit und die Qualität verbessert werden. Der Inside-Out-Prozess externalisiert internes Wissen. Die Unternehmensgrenze wird geöffnet und es findet ein Ideenfluss nach außen statt. Der Coupled-Prozess ist eine Kombination von beiden Prozessen. Ziel ist es, durch die verknüpfte Enwicklung gemeinsame Standards und Produkte zu schaffen, die anschließend vermarktet werden.

Ein Innovationsprozess, der mithilfe von Konsumenten gestaltet wurde, ist beispielsweise die Gestaltung des Designs einer Persil Spüliflasche via Facebook. Hier konnten User ihre Designvorschläge hochladen und zur Wahl stellen. Die von den Usern am häufigsten gelikten Uploads wurden als Sonderserie produziert und konnten im Supermarkt gekauft werden.
Henkel beispielsweise organisiert in regelmäßigen Abstanden Innovationstage mit ausgesuchten Lieferanten, auf denen Forschungsgebiete der Partner und neue technologische Entwicklungen vorgestellt, sowie deren Probeleme und technischen Schwierigkeiten zur Diskussion gestellt werden. Durch diesen Ideenaustausch von internem und externem Wissen entstehen neue Innovationen.
Viele Unternehmen haben außerdem eine Plattform auf der Mitarbeiter ihre Verbesserungsvorschläge zur Diskussion stellen können.
Das Unternehmen Spreadshirt gibt seinen Kunden die Möglichkeit ihre T-Shirts selbst zu gestalten. So können sie die Farbe, den Schnitt und den Aufdruck selbst wählen. Hierdurch werden keine T-Shrits produziert die keinen Abnehmer finden. Das Unternehmen geht sogar noch weiter und gibt seinen Kunden die Möglichkeit einen Online-Shop aufzumachen und die selbst erstellen Designs zu vertreiben.

„Open Innovations“ ermöglicht Konsumgüterherstellern schneller und kostengünstiger auf dem Markt zu reagieren. Durch das Mitwirken der Zielgruppe können die Produkte optimal an das Kundenbedürfnis angepasst werden. Hierdurch werden weniger Ressourcen für die Produktion von „Flops“ verschwendet. Die „Closed Innovation“ ist für das heutige Marktgeschehen oft ungeeignet, da sie zu langwierig, unflexibel und zu unsicher ist.

Veröffentlicht: 28. Februar 2012 // antwerpes


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