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Ökomarketing

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Im Rahmen meines Studiums habe ich mich mit vier Marketing-Themen beschäftigt. Im Folgenden findet ihr den zweiten Abstract. Viel Spaß beim Lesen!

Ökologische Ausrichtung am Beispiel einer Modemarke

In den letzten Jahrzehnt hat das Thema Ökologie einen größeren Stellenwert bekommen. Begründet ist dies durch das Umdenken der Gesellschaft. Nach schwerwiegenden ökologischen Krisen verursacht durch den Klimawandel und Atom-Katastrophen in Chernobyl und Fukushima wächst das Bedürfnis der Konsumenten nach umweltfreundlichen Produkten. Hieraus hat sich ein ganz neuer Markt ergeben, der neue kommunikative Lösungen fordert. Besonders die Textilindustrie muss sich neu positionieren, da die Verwendung von Giftstoffen bei der Produktion ihr Image schädigt.

Ökomarketing heißt diese Ausrichtung der absatzmarktorientierten Aktivitäten eines Unternehmens auf ökologische Anforderungen. Sie reicht von der Produktentwicklung- und gestaltung bis hin zu entsprechenden Werbeaktivitäten.Wichtig ist, dass das Unternehmen in allen Bereichen der Modemarke von dem Prinzip der Nachhaltigkeit und Ökologie bestimmt wird. Das Konzept der Nachhaltigkeit beschreibt dabei die Nutzung eines regenerierbaren Systems in einer Weise, so dass dessen wesentliche Eigenschaften erhalten bleiben und sein Bestand auf natürliche Weise regeneriert werden kann.

Die Möglichkeiten einer Modemarke, sich ökologisch auszurichten, beginnt mit der Produktpolitik. Produktinnovationen, d.h. Entwicklung von neuen Produkten, oder Produktvariationen d.h. Veränderung von bereits bestehenden Produkten, sind Wege zu ökologischen Produkten. Entscheidend ist die Produktbeschaffenheit und -qualität z.B. durch die nachhaltige Verwendung von Rohstoffen, die zur langfristigen Kundenbindung führt. Beispielsweise gehört C&A zu den Top-Ten der größten Abnehmer für Bio-Baumwolle. C&A bietet seine Kollektion unter dem Label „Bio Cotton“ seit 2007 an. Die Baumwolle stammt aus zertifiziertem Anbau und wird in Textilien und Produkte für den breiten Massenmarkt umgesetzt. Alleine 2009 wurden circa 18 Millionen Kleidungsstücke aus Bio-Baumwolle verkauft. Wenn ein Unternehmen nur ökologische Argumente in seiner Werbung liefert, aber kein umweltorientiertes Produkt anbietet, nennt man dies Greenwashing. Dieses Vorgehen schadet dem Image und der Glaubwürdigkeit des Unternehmens enorm, wenn Verbraucher oder Konkurrenten die falschen Versprechungen des Unternehmens aufdecken.

In der Distributionspolitik werden Maßnahmen getroffen, um einen nachhaltigen Transport zu gewährleisten. Ein Beispiel hierfür ist die Verlegung des Warenverkehrs von der Luft auf die Schienen. Die Preispoltik ist ebenfalls ein wichtiges Instrument. Grundsätzlich erwarten Konsumenten bei einem Ökoprodukt einen höhen Preis gegenüber nichtökologischen, da die Herstellung höhere Kosten verursacht. Oftmals schadet ein günstiger Preis der Glaubwürdigkeit in die umweltschonenden Eigenschaften des Produktes. In der Öko-Kommunikationspolitik ist es wichtig, den Konsumenten auf den ganzheitlich ökologischen Herstellungsprozess des Produktes aufmerksam zu machen. Zum Beispiel ein ressourcenschonender Transport oder umweltfreundliche Rohstoffe sind für den Konsumenten ohne Kommunikation nicht ersichtlich.

C&A hat eine Selbstverpflichtung unterzeichnet, ab 2020 bei der Produktion komplett auf Giftstoffe zu verzichten. Auch H&M hat im letzten Jahr eine solche Verpflichtung unterzeichnet. Die Unternehmen haben eine individuelle Selbstverpflichtung zur Substituierung gefährlicher Chemikalien bis 2020 unterzeichnet, um die Glaubwürdigkeit zu erhöhen und die Prüfbarkeit zu gewährleisten. Ziel dieser ökologischen Ausrichtung ist Imageaufbesserung. Hier könnt ihr mehr zur Detox-Kampagne von Greenpeace lesen.

Fazit: Die ökologische Ausrichtung von Unternehmen ist notwendig, um im heutigen und zukünftigen Markt zu bestehen. Es handelt sich um ein Zukunftsthema, welches nicht ignoriert werden kann/sollte.

Veröffentlicht: 9. Januar 2012 // antwerpes


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