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Trendscout

“Nice to meet you!“ – von Apps, die bei Ihren Standbesuchern kleben bleiben

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eHealth Serie Teil 2: Apps eröffnen im Healthcare-Bereich völlig neue Perspektiven und machen in folgenden drei Bereichen zur Wissensvermittlung am meisten Sinn: im Außendienstgespräch, auf medizinischen Kongressen und in der Patienten-Kommunikation. Dieser zweite Teil der Artikelreihe über Apps widmet sich den Apps für medizinische Kongresse.

Medizinische Messen und Kongresse haben sich gewandelt: waren sie vor fünf Jahren noch One-Time-Peaks, sind sie heute Dauerthemen, auch Monate nach der eigentlichen Präsenzveranstaltung.

Interaktion zwischen zwei Geräten – Schütten einer Flüssigkeit von einem zum anderen
Interaktion zwischen zwei Geräten – Schütten einer Flüssigkeit von einem zum anderen

Auf medizinischen Messen und Kongressen haben sich Apps als digitale Elemente eines Messestandes etabliert, die als „Icebreaker“ für die Arztansprache gelten. Das bedeutet, dass sie mit Infotainment-Inhalten das „Eis brechen“, also für Aufmerksamkeit sorgen und dann Stück für Stück das Augenmerk des Betrachters auf weitere Inhalte, sei es zu Produkten oder zum Unternehmen, lenken. So können sich neuartige „Produktgespräche“ ergeben, die vergleichbar mit dem klassischen Außendienstgespräch sind. Denkbar ist folgender Ablauf am Stand: Über die spontane Teilnahme an einem Produktquiz erfolgt die erste Interaktion mit dem interessierten Arzt. Dann wird ein kleines Gimmick präsentiert, um für ein Schmunzeln zu sorgen. Antwerpes aus Köln hat beispielsweise die „Schütt-App“ entwickelt: Der teilnehmende Arzt „schüttet“ eine virtuelle Flüssigkeit von einem iPod „in“ ein iPad, und betrachtet dann das Wirkprinzip der Flüssigkeit, die den Wirkstoff enthält. Danach tritt der Arzt via Augmented Reality in einen virtuellen, professionellen Dialog mit einem Experten und einem Patienten und trinkt dabei einen Kaffee, den er sich zuvor über die App an der Bar des Messestandes bestellt hat. Das Ganze dauert vier bis fünf Minuten und sorgt für einen bleibenden Eindruck vom Messeauftritt. Wenn die App so aufgebaut ist, dass der Arzt seine E-Mail-Adresse hinterlassen kann, wird er dies sicherlich gerne tun. Denn nach dem Kongress ist vor dem Kongress…

Wie wird eine App nach dem Kongress genutzt?

Die Königsdisziplin besteht darin, nach einem erfolgreichen Kongress den Schwung zum nächsten Termin mitzunehmen und die gesammelten Adressen und Kontakte zu nutzen . Das kann über ein E-Mail-System oder andere Kanäle erfolgen, aber auf jeden Fall auch über eine App. Denn wenn eine App einmal auf dem Handy des Benutzers „klebengeblieben“ ist, bekommt man sie schwer wieder weg, und man ist, der wohl wichtigste Aspekt, bis in die Hosentasche der Zielperson „vorgerückt“ – näher geht kaum!

Augmented Reality: Spiegelbild des eigenen Skeletts lädt zum Mitmachen ein
Augmented Reality: Spiegelbild des eigenen Skeletts lädt zum Mitmachen ein

Was heißt das konkret?

Das Marketing eines Arzneimittelherstellers sollte sich eine Anwendung für den Kongress überlegen, die mit dem Gerät des Besuchers interagieren kann, sofern er die dazugehörige App installiert hat. Ist die App einmal installiert, z. B. weil man auf der Messe an einem Quiz oder einem Gewinnspiel teilgenommen hat, ist sie bei den meisten auch nach der Veranstaltung noch installiert. So kann sie als „Nachrichtenzentrale“ dienen, Push-Meldungen zum User senden und die Zeit bis zum nächsten Termin überbrücken. Die Funktionalitäten der App werden im Zeitablauf erweitert und differenziert genutzt. War die App auf der Messe noch reine Spielerei, kann sie zwei Monate später schon Transporter von Produktinformationen zum Arzt sein. Ein Aspekt, der natürlich schon bei der ersten Konzeption grundsätzlich durchdacht werden muss.

Der App-Download kann natürlich auch außerhalb der Kongresszeiträume beworben werden, vor allem auf den eigenen Produktwebsites. Zusätzlich können spezielle Ad-Words auf Google oder entsprechende Online-Ads auf den Websites der Kongressveranstalter, die ganzjährig besucht werden, geschaltet werden. Alles mit dem Ziel, möglichst viele App-User zu generieren und den direkten Draht zum User „heiß“ zu halten.

Veröffentlicht: 17. März 2015 // Thilo Kölzer


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