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Creative Output

Let`s go hybrid!

Virtuelle Veranstaltungen im Healthcaremarkt

Auch das Jahr 2021 steht ganz im Zeichen der Digitalisierung unserer eigentlich bekannten Kommunikationswege. Besonders betroffen ist die Veranstaltungsbranche, hier konnten wir im letzten Jahr beobachten, wie auf virtuelle Kongresse und digitale Symposien umgestellt wurde. Und wie geht es nun weiter? Christiane Schrix, Vorstandsmitglied bei antwerpes und verantwortlich für die digitalen Bereiche, hat darüber mit der Pharma Relations gesprochen.


1.Welche virtuellen Veranstaltungstypen (Tagungen, Kongresse und Fortbildungen) haben sich im letzten Jahr im Pharma- und Healthcaremarkt durchgesetzt? Gibt es im Vergleich zu den Präsenzveranstaltungen zuvor hier quantitative Verschiebungen?

Antwort: Im letzten Jahr mussten ja alle sehr schnell umdenken und auf virtuelle Veranstaltungen umschwenken. Dass sich eine bestimmte Form der digitalen Events bereits durchgesetzt hat, würde ich nicht sagen, aber es sind viele neue Wege gegangen worden: Tagungen und Kongresse sind ausgefallen, also waren digitale Alternativen gefragt. An der einen oder anderen Stelle haben die Kongressveranstalter virtuelle Möglichkeiten geboten, sprich Live-Vorträge oder Videocalls zum Austausch angeboten. Hier haben wir unsere Kunden bei der Umsetzung unterstützt, damit auch alles reibungslos ablaufen konnte. Und das ist keine kleine Sache, denn damit die Durchführung wirklich professionell abläuft, muss man viele wichtige Details beachten. Je größer und komplexer die (Live-) Veranstaltungen sind, desto stärker ähnelt die Produktion einer Fernsehsendung. Mit allen Herausforderungen die das mit sich bringt. Top Hardware-Ausstattung und  -Leistung, Broadcasting-Software, das Live-Zusammenspiel von mehreren Kameras, stabile Streams, Einbindung und direkte Auswertung interaktiver Elemente, eine fachkompetente Moderation usw usw. Da haben wir uns alle gemeinsam herangetastet und können mittlerweile auf einige Learnings und Erfahrungen zurückgreifen, die uns 2021 nur noch besser werden lassen.

Quantitative Verschiebungen konnte ich durchaus beobachten. Das ist aber auch verständlich, denn gerade in der Außendienst-Kommunikation musste schnell adäquater Ersatz für die persönlichen Besuche gefunden und installiert werden. Hier wurde doch recht aktionistisch der Videocall als Tool der Wahl ausgerollt. Einerseits finde ich das gut, denn die Hemdsärmel müssen in Zeiten wie der Corona-Pandemie auch mal schnell hochgekrempelt werden. Andererseits hat das auch viele verschreckt, sowohl im Außendienst als auch bei den Kunden. Heute gehen wir nochmal einen Schritt zurück und analysieren für Kunden erst einmal die Bedürfnisse aller Beteiligten.

2. Moderierte Online Live-Veranstaltung, On Demand, Hybrid? Welche Formate erfreuen sich besonderer Beliebtheit? Inwiefern ist das abhängig von der Veranstaltungsart?

Aktuell sehe ich zwei deutliche Trends: Die moderierte Online Live-Veranstaltung und On-Demand-Inhalte. Gerade Fortbildungsplattformen für Selbstlernende sind sehr gefragt. Und das zu Recht, denn diese passen nicht nur in die aktuelle Lockdown-Situation, sondern bedienen auch das Medienverhalten von heute. Ich möchte individuell entscheiden können, wann ich mich wo und wie fortbilde. On-Demand-Lösungen sind immer aufrufbar, ob nun am Dienstag früh aus Büro, Praxis oder Klinik oder am Sonntag Nachmittag von der heimischen Couch. Sei es am Rechner oder mobil, ich kann selbst entscheiden, wann ich mir neues Wissen aneigne und als Arzt CME Punkte sammeln möchte.

3. Lange Vorträge, zahlreiche Speaker, Kaffeepause, Diskussion, Networking: Wie belastbar ist der User und was MUSS man ihm bieten? Haben Sie die Struktur der Online-Veranstaltungen im Laufe der Zeit angepasst? Falls ja, wie?

Gute Frage. Ich finde, man kann dem Wandel des digitalen Verhaltens der Nutzer nahezu zusehen. Wir legen bei antwerpes einen starken Fokus auf Kunden-Workshops und erarbeiten unsere Konzepte liebend gerne zusammen in einem Raum mit zahlreichen Kreativ-Strategien. Die Atmosphäre ist immer toll und das Ergebnis um Klassen besser als wenn jeder in seinem eigenen, stillem Kämmerlein denkt. 2020 haben wir das dann radikal auf remote umgestellt. Und siehe da: Es klappt ganz wunderbar. Vorträge und zahlreiche Speaker sollte man zwar vermeiden, Kaffeepausen, Diskussion und Networking allerdings nicht unter den Tisch fallen lassen, sondern genauso zelebrieren wie man das auch in persönlicher Runde tun würde. Es gibt dafür zahlreiche gute Tools, um auch virtuell miteinander kreativ zu sein. Inspiration gibt’s hier: https://workshop.antwerpes.com/.

4. Welche Lösung(en) bieten Sie Ihren Kunden für virtuelle Meetings an? Liefern Sie alles aus einer Hand?

Ja, das machen wir. Wir haben ein Konzept entwickelt, damit virtuelle Kongresse weit mehr als Videos sind. Was bedeutet das? Unsere Kunden können sich aus einem Baukasten ihren eigenen digitalen Kongress zusammenstellen. Sie entscheiden selber, welche Module sie nutzen wollen, um Besuchern ihre Inhalte zu präsentieren. Die Vorstellung eines neuen Produktes inklusive Indikation oder Vorträge von KOLs und Experteninterviews? Kein Problem, wir setzen alle Highlights eines klassischen Kongresses um. Die Besucher sollen hinterher das volle Erlebnis haben – und das bequem von zu Hause aus. Mehr dazu unter https://virtualcongress.antwerpes.com/.

5. Sind Einnahmequellen aus Sponsorings oder von Ausstellern im Pharma- und Healthcaremarketing schon Realität? Was ist da möglich?

Ganz genau kann ich es nicht sagen, aber in 2020 denke ich nicht, dass der Sponsoring Anteil bei digitalen Events groß war. Vielleicht hier und da mal ein Werbemittel, aber keine ganzen Kampagnen. In 2021 könnte das anders aussehen, denn das digitale Events nun Kongresse ablösen oder mindestens co-existieren, ist die Realität und da werden die Unternehmen sicher auch Werbeplätze nutzen und mit Botschaften füllen. Das ist ja bei Veranstaltungen nicht anders und die Informationen müssen weiter fließen.

6. Was ist Ihr wichtigstes Learning für die Durchführung von Online-Veranstaltungen aus der Corona-Krise und welche Perspektiven ergeben sich durch die virtuellen Formate für die Kommunikationsarbeit im Pharma- und Healthcarebereich?

Mein wichtigstes Learning ist, dass wir bei antwerpes auf dem richtigen Dampfer waren, was die Digitalisierung der Kommunikation angeht. Viele unserer Ideen, die im letzten Jahr auf Grund der Corona-Pandemie auch die Aufmerksamkeit unserer Kunden erhalten haben, hatten wir schon fix und fertig in der Schublade. Bei manchen Maßnahmen war der Markt vor 2020 aber noch verhalten und hat sich zum Großteil an bewährte Strategien gehalten. Das letzte Jahr war ein bisschen wie die digitale Transformation mit dem Holzhammer – im positiven Sinne.

Die Perspektiven, gerade für virtuelle Formate aller Art, sind gigantisch. Und nach der ersten Aufregung haben wir jetzt die Zeit, die Umsetzung zu optimieren, aus ersten Erfahrungen zu lernen und immer mehr auf die Bedürfnisse der Zielgruppe hinzuarbeiten. Das wird gut, da ich bin sicher.

Autor

Christiane Schrix ist seit 2019 Mitglied des Vorstands der antwerpes ag und verantwortet die digitalen Units der Healthcare-Agentur. Hier verbindet sie langjährige digitale Expertise mit viel Leidenschaft für Healthcare-Themen. Nach ihrem Masterstudium in Marburg begann Christiane Schrix ihre Karriere 2005 als PR-Beraterin bei der MCG Medical Consulting Group. 2008 wechselte sie zu den kreativen Köpfen von antwerpes als Teamleiterin der PR-Abteilung. Seit 2010 fokussiert sie ihre Arbeit auf digitale Themen und baute u.a. die Unit Medical Education auf. – Kontakt

 

Veröffentlicht: 18. März 2021 // antwerpes


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