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Koreanisch für Anfänger? Duales Studium bei antwerpes

Maya und Johannas Auslandssemster in Seoul

Maya und Johanna studieren im Bachelor Marketing & Communications Management. Für ihr duales Studium haben sie sich antwerpes als festen Praxispartner ausgesucht. Ihr Auslandssemester verbrachten sie ungewöhnlich – während Corona in Seoul. Was haben sie dort erlebt?

안녕하세요 어스 서울: Johanna und Maya während ihres Auslandssemesters in Seoul: © Johanna Rudolph

Michael: Willkommen zurück, ihr beiden! Als duale Studierende verbringt ihr im Wechsel jeweils drei Monate in der Uni und drei Monate bei antwerpes – auf die Theorie folgt also direkt die Praxis. War das der Grund für die Wahl eines dualen Studiums?

Johanna: Ja, das war wichtig. Vor antwerpes habe ich „nur“ studiert, und zwar Erziehungswissenschaften an der Uni Köln. Mir fehlte dabei vor allem der Praxisbezug: Man weiß irgendwie nie so richtig, wofür man die Dinge lernt. Im dualen Studium ist das ja ganz anders. Da wendet man das Gelernte direkt an und bekommt so auch eine bessere Vorstellung davon, was man gerne machen möchte. Und man sammelt Berufserfahrung. Die ist ja immer gern gesehen. Ein duales Studium macht den Berufseinstieg also einfacher.

Maya: Bei mir war das auch so! Marketing lag da einfach sehr nah – nirgendwo sonst ist die praktische Erfahrung, die direkte Umsetzung in der Praxis so wichtig.

Michael: Ihr hattet also beide die „normale“ Uni-Experience und habt euch bewusst dagegen entschieden. Worauf ihr euch bei antwerpes einlasst, war aber bestimmt nicht von Anfang an klar. Das merkt man dann ja meistens erst, wenn es zu spät ist (lacht). Warum Pharmamarketing?

Maya: Ja, das stimmt! Da habt ihr uns ganz schön hinters Licht geführt! Wir dachten an sowas wie Aspirin-Werbung für die Apotheken Umschau… (lacht). Tatsächlich hatten wir keine Ahnung wie Pharmamarketing funktioniert. Jetzt wissen wir, was alles dahintersteckt und sind begeistert von der Vielfalt in dem Bereich. Von Websites, Social Media und Podcasts über Workshops und Print-Kampagnen war schon alles dabei.

Johanna: Die Branche ist eben gar nicht so trocken, wie manche vermuten. Kreativität kommt da nicht zu kurz. Und dadurch, dass man sich immer wieder in neue Themenbereiche einarbeiten muss, gleicht nicht nur kein Tag dem anderen, sondern man lernt auch ständig dazu.

Maya: Es ist auch einfach echt cool, für etwas Werbung zu machen, das die Gesellschaft potenziell weiterbringt und anderen Menschen helfen kann.

Michael: Abwechslungsreich, kreativ und sinnvoll – was will man mehr?! Euch hat es aber nicht gereicht. Ein Auslandssemester ist zwar keine Pflicht, aber ihr wolltet gerne weg. Und zwar nach Seoul! Das ist eher ungewöhnlich – 2016 gingen die meisten Erasmus-Studierenden aus Deutschland meist nach Spanien, Frankreich, Großbritannien oder auch nach Schweden und in die Türkei. Warum hieß es für euch also „auf nach Südkorea!“?

Johanna: Südkorea war nicht unser ursprüngliches Ziel. Zwar stand Asien fest, weil wir einmal in einer völlig fremden Kultur leben wollten. Aber eigentlich sollte es nach Bali gehen. Dann kam allerdings Corona.

Maya: Von einer Freundin haben wir dann gehört, dass die Uni in Seoul noch ein paar Plätze frei hat – die Bewerbung war dann fünf Minuten später ausgefüllt (lachen). Auch hier wussten wir also wieder nicht so ganz, worauf wir uns einlassen. Wir hätten aber keine bessere Entscheidung treffen können.

Man ist dort eben vorsichtiger, gibt mehr aufeinander acht. Diese Selbstverständlichkeit, mit der die Koreaner auf ihre Mitmenschen Rücksicht nehmen, hat uns beeindruckt.

Maya-Rosalie Wolfrum, Team Campaigning Commerce

Michael: Ihr habt gerade erwähnt, dass ihr wegen Corona nicht nach Bali konntet. Grundsätzlich war es nicht der günstigste Zeitpunkt, um in einem fremden Land zu sein. Egal welches. Allerdings galt Südkorea manchen als Paradebeispiel für den Umgang mit der Pandemie. Wie habt ihr das, verglichen mit Deutschland, wahrgenommen?

Johanna: Südkorea ist in Sachen Corona relativ streng, gerade im Gegensatz zu Deutschland. Wir waren zwar bereits gewohnt in manchen Situationen eine Maske zu tragen. In Seoul hatten aber alle durchgehend eine Maske an – auch draußen und sogar dann, wenn man fast allein auf der Straße oder im Park war. Das war anfangs seltsam. Je länger wir aber dort waren, desto mehr haben wir es zu schätzen gelernt. Und schon nach kurzer Zeit hat es uns gar nicht mehr gestört.

Maya: Man ist dort eben vorsichtiger, gibt mehr aufeinander acht. Diese Selbstverständlichkeit, mit der die Koreaner auf ihre Mitmenschen Rücksicht nehmen, hat uns beeindruckt. Keiner beschwert sich darüber, dass man sich vor Betreten jedes Restaurants oder Geschäfts per App registrieren, Fieber messen und seine Hände desinfizieren muss. Das war irgendwie erfrischend. Gerade weil in Deutschland teilweise anders mit der Situation umgegangen wurde.

Johanna: Diese Vorsicht hat dann schließlich auch dazu geführt, dass wir unser Auslandssemester mit vielen Freiheiten genießen konnten ­– Freiheiten, die wir in Deutschland zu der gleichen Zeit nicht gehabt hätten. Dadurch, dass die Corona-Situation die meiste Zeit gut unter Kontrolle war, konnten wir dann auch die ein oder andere Party feiern.

Michael: Social Distancing hat euch also zum Glück nicht komplett davon abgehalten, Menschen kennen zu lernen und Spaß zu haben. Trotzdem hattet ihr bestimmt viel Zeit zum Lernen. Wie studiert man in Südkorea?

Maya: Tatsächlich haben wir die meiste Zeit mit Lernen verbracht. Das muss man in Südkorea auch, wenn man gute Noten haben will – und wir wollten. Das Pensum ist nicht mit dem an unseren deutschen Unis zu vergleichen. Inhaltlich war es zwar nicht schwerer, aber man musste schon viel mehr Zeit investieren, um mitzukommen.

Johanna: Die meisten koreanischen Studenten sind auch sehr fleißig und sitzen bis spätabends in der Bibliothek – ein paarmal waren wir auch mit die letzten dort. Man spürt einfach, dass der Leistungsdruck unter den Einheimischen hoch ist. Ein guter Studienabschluss ist eben sehr wichtig für den weiteren beruflichen Erfolg. Spaß hat es aber trotzdem gemacht.

„in Seoul gibt es so viele wunderschöne Orte zu entdecken“ – Johanna und Maya in Seoul. © Johanna Rudolph

Michael: Die letzten in der Bibliothek! Wer hätte gedacht, dass man im Auslandssemester so viel studiert… . Aber lassen wir mal die ernsten Themen: Hattet ihr lustige Erlebnisse?

Johanna: Ziemlich viele sogar. Oft einfach durch kulturelle Unterschiede. Zum Beispiel sieht man auf der Straße viele Frauen mit Lockenwicklern in den Haaren oder Menschen, die im Winter bei -15 Grad zwar eine dicke Winterjacke, untenrum aber kurze Hose mit Badelatschen tragen. Das war schon sehr kurios.

Maya: Bei einem Kurzurlaub in Busan, der zweitgrößten Stadt Koreas direkt am Meer, ist uns etwas Lustiges passiert. Wir haben dort am Straßenrand Fishcake gekauft – eines der bekanntesten Gerichte Koreas aus gemahlenem Fisch, der mit anderen Zutaten zu einer Art Teig verarbeitet, frittiert und dann am Stiel gegessen wird. Der erste Bissen schmeckte so schlimm, dass wir nicht weiter essen konnten…

Johanna: …was wir der supernetten Familie, die uns den Fishcake angepriesen und verkauft hatte, natürlich nicht sagen wollten. Also taten wir so, als fänden wir es richtig lecker, haben uns den Fishcake to go mitgeben lassen und ihn dann um die Ecke im Wald vergraben.

Maya: Dann kamen allerdings die Straßenkatzen, um den Fishcake wieder auszugraben (lachen). Wir sind dann schnell weg, in der Hoffnung, dass es keiner mitbekommen hat.

Michael: Abgesehen vom Fishcake – der ist ja für die Katz: Was vermisst ihr bereits?

Maya: ALLES! Die Koreaner waren unfassbar freundlich, hilfsbereit und höflich. Das fehlt einem in Deutschland manchmal. Zudem gibt es in Seoul so viele wunderschöne Orte zu entdecken. Die vielen Cafés und Restaurants, Einkaufsstraßen, Partymeilen, Paläste, Museen, Theater, Kinos, … .

Johanna: Und wenn einem alles zu trubelig wird, geht man am Hangang oder in einem der zahlreichen Parks spazieren oder fährt mit dem Bus mal eben in die Berge, um eine Wandertour zu machen. Gerade im Herbst ist die Natur dort wirklich atemberaubend. Es war wunderschön, komplett ohne Erwartungen ein fremdes Land zu entdecken und sich dann darin zu verlieben.

Auch wenn man mal einfach ins kalte Wasser geschmissen wird – man weiß, dass man Unterstützung bekommt, wenn man sie braucht.

Johanna Rudolph, Team Campaigning Branding

Michael: Es scheint, als hättet ihr euch schnell in die Fremde Kultur eingelebt. Ging das bei antwerpes auch so schnell?

Maya: Ja, das war bei antwerpes fast genauso. Natürlich ist am Anfang alles sehr neu: Man muss mit den verschiedenen Programmen und Arbeitsabläufen in einer Agentur erst einmal zurechtkommen. Dafür darf man aber auch früh echte Verantwortung übernehmen und bekommt immer gutes Feedback. Das motiviert einen sehr, an sich selbst zu arbeiten. Ich habe mehr über mich gelernt als jemals zuvor. Man wird aber auch nicht allein gelassen: Gerade zu Beginn wird man intensiv durch seine Führungskraft betreut. Und man kann natürlich alles fragen!

Johanna: Das haben wir auch ganz gut ausgenutzt (lachen). Auch wenn man mal einfach ins kalte Wasser geschmissen wird – man weiß, dass man Unterstützung bekommt, wenn man sie braucht. Dadurch habe ich in den drei Jahren unglaublich viel gelernt, bin selbständiger und selbstbewusster geworden. Es ist toll, zu wissen, dass wir ohne Vorkenntnisse angefangen haben und mittlerweile an mehreren Projekten gleichzeitig arbeiten können.

Maya: Und natürlich ist da die lockere Atmosphäre und der positive Umgang miteinander!

Johanna: Ja, alle sind sehr hilfsbereit und verständnisvoll – aber auch für jeden Spaß zu haben. Wir können uns keine besseren Kollegen vorstellen.

Michael: Nun hat euch antwerpes beide übernommen und im Oktober startet ihr fest bei uns. Offenbar fühlt ihr euch ganz wohl bei uns – und wir uns mit euch. In diesem Sinne: Was heißt „Herzlichen Glückwunsch“ auf Koreanisch?

Maya: Es heißt: 축하해요! (Ausgesprochen: chukhahaeyo)

Johanna: Ach, und übrigens: 3년 동안 감사했습니다!

Veröffentlicht: 1. Oktober 2021 // antwerpes


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